Collection: Stefanie Adis
Stefanie Adis arbeitet mit unterschiedlichen Medien, Pinsel, Spachtel, Feder, Schieber, Folien. Sie schüttet Tinte oder flüssige Acrylfarbe auf Platten und Papier und lässt die Farbe eintrocknen. Der Zufall entscheidet dabei immer mit. Schließlich sollen die flüssigen Farben fließen, ohne dass Adis konkret einwirkt. Daraus entsteht ein Zusammenspiel aus Zufall und Intention, aus Struktur und Chaos, aus Prozess und Vollendung.
Das Prozesshafte, das Adis‘ Kunst auszeichnet, ist auch in der Farbe gegeben. So mischt sie die Pigmente und flüssigen Tinten erst auf dem Medium und erhält immer wieder neue Formen und Strukturen, mit denen weitergearbeitet werden kann. Folglich unterliegt auch die Farbe dem Zufalls- oder Intentionsprinzip: Das leuchtende Royal Blue der Tinte auf den großformatigen Werken bleibt tiefblau und unergründlich. Oder das Blau fließt, wird heller, beinahe durchsichtig und ändert den Ton, sobald die Künstlerin die Farbe aktiv „schiebt“.
Stefanie Adis‘ Kunst ist intuitiv und diskursiv, sie vereint Struktur und Chaos. Dieser dualistische Ansatz zieht sich durch ihr gesamtes Werk und begründet zudem die Bedeutung der Farbe Blau für Adis. Nichts auf der Welt ist eindimensional und alles beginnt mit der Gleichzeitigkeit von Dingen.
Stefanie Adis wurde 1988 in Gießen geboren, studierte an der JLU Gießen Kunstpädagogik und hatte Ausstellungen in Gießen, Heidelberg, Civitella d’Agliano in Italien und im Wilhelm-Hack-Museum (u. a. mit Christian Jankowsky und Joseph Beuys) in Ludwigshafen, ehe sie nach Berlin zog, um Kulturjournalismus an der Universität der Künste zu studieren. Nach Abschluss ihres Masterstudiums und Stationen als freier Journalistin bei der Süddeutschen Zeitung und dem Kunstmagazin Monopol war für sie klar: Sie will nicht mehr nur über ihre Leidenschaft schreiben, sondern diese wieder ausüben.
Adis lebt und arbeitet in Gießen.
Stefanie Adis
contemporary artist