Was war Ihre erste Erfahrung mit der Kunst? Was hat Sie dazu gebracht, Künstler zu werden?
Ich bin mit der Kunst, in Design und mitten im Handwerk aufgewachsen. Nach einigen Jahren im Grafikdesign und Print- und Fotografiebereich schlug der Drang grossformatiges auf Leinen und anderen Trägern zu erschaffen deutlich, glücklicherweise erfolgreich, durch.
Themen, Botschaften oder Theorien hinter Ihrer Arbeit? Welches sind diese?
Ich stelle immer wieder fest, dass sich der Stiel der 60er Jahre gerne durchsetzt. Ich mag das Design aus der Zeit, die Mode, sportliche Eleganz und die Attitüden und den Humor dieses Jahrzehnts. Meine Printthemen sind oft lässig-sportlich bis übertrieben aufregend wie in der Dramitik alter Action-Comicpanels - wichtig ist mir dabei meist, dass es mir selbst nicht gewöhnlich erscheint und sich eine Wirksamkeit durchsetzt. Abstrakte Werke hingehen sind größtenteils intuitiv und frei, können aber einer Idee folgen. Wenn man von Botschaften sprechen möchte findet man viel Optimismus, Kraft, Energie, Humor, Zuversicht, Wertschätzung und.. Effekte - ich mag es zu überraschen, einzuwirken und aufzuwecken. Sozialkritik verbirgt sich wenn, vielleicht subtil und ist gegebenenfalls der Auslöser des illustrierten Themas, aber offen plakatiert wird eher die Lösung der Sache. (konzentriere dich auf das was soll,
nicht das was ist)
Die künstlerische Herangehensweise (Stil, Medium und spezifische Techniken.)
Meine Metallwerke entstehen eher durchdacht. Ich lasse mir die Formate zuschneiden und gebe sie in die Rostphase. Wie guter Wein reift die Korrosion der Platten in meinem Garten. Ich trage dann und wann Rost ab und/oder beschleunige Partien der Platten. Wenn ich denke dass die partiellen Rostflächen zu meinem entworfenen Motiv passt, geht es in die Druckphase. Meist werden die Platten nach dem Druck nicht versiegelt um meine Kunden Teil des Werkes werden zu lassen und die Entscheidung über den Moment des Endes, des Korrosionsprozesses hinaus, zu geben. Acrylbilder tragen oft viele Bilder unter, bzw. in sich, wenn sie abstrakt sind. Farb- und Formgebung gestalten sich völlig aus dem Gefühl, meinem aktuellen Thema, einer Person, Musik, einem Hörbuch, Impressionen oder auch einem Plan, der sich verselbstständigt. Partien werden auf- und abgetragen, gespachtelt, gerollt, gekratzt, gestempelt etc. An Werkzeug und Material verwende ich alles was mir gerade recht erscheint um der, sich just entwickelnden, Idee zu dienen. Dann gibt es da noch die Werke die aus den diversesten Materialien entstehen und zwischen Skulptur Gemälde und Collage wandeln. Das sind experimentelle Projekte, die sofort umgesetzt werden wollen und für die jede Andere Arbeit weichen muss - ich habe gelernt, dass es großen Sinn macht diesem Ruf zu folgen. So entstanden zB die Schwammwerke mit Acryl und Bio Epoxidharz - oder Papier, Holz, Espresso Unikate die sich schliesslich in Plexiglasrahmungen wiederfinden.
Ein persönliches Zitat / ein Statement, welches Sie als Künstler am besten repräsentiert
„Ich liebe BEGEGNUNGSQUALITÄT - in allem, bei allem was einem begegnen kann - Seien es Menschen, Natur, Räume oder eben das Werk - was sie so spannend macht ist die Wirksamkeit, sie entscheidet sich in jedem Moment neu!“
„Visionen über Dinge wie sie sein sollen ist weitab von naiv und trivial, sondern unsere größte Macht.“
"Visioning about things as they should be is far from naïve and trivial - it is our greatest power."
Maike Barbara Maier
contemporary artist